Am 14. Dezember 1856, also vor über 160 Jahren, war ein interessanter Bericht über die Tölzer Bäckerei Gotz zu lesen. Der damalige bayerische König Maximilian II. weilte demnach regelmäßig zur Gamsjagd in der Riß und traf sich bei einem dieser Ausflüge auch mit seinem Bruder Otto, damals König von Griechenland, in Bad Tölz. Er speiste dabei im Rheinl'schen Gasthaus, dem späteren Bürgerbräu und heutigen Stadtmuseum.
Das ihm dabei gereichte Brot scheint ihm dabei so geschmeckt zu haben, dass der "hiesige Bäckermeister Gotz, zum Edlbäcker, seitdem so glücklich ist, allwöchentlich Brot, sogenanntes Königsbrot, an den Hof in München liefern zu dürfen", wie das Wochen- und Amtsblatt schreibt.
Die so ausgezeichnete Bäckerei Gotz war aber nicht die heutige Bäckerei Gotz in der unteren Marktstraße, sondern die heutige Bäckerei Büttner. Die trug damals den Hausnamen Edlbäcker, wie Claus Janßen, Kenner der Marktstraßengeschichte, weiß. Auch die Nachbarschaft zum damaligen Rheinl'schen Gasthaus (Stadtmuseum) lässt diesen Schluss zu.
Die Namensgleichheit ist leicht erklärt. Es waren drei Brüder Gotz aus Niederbayern, die sich im 19. Jahrhundert in Tölz niederließen. 1853 übernahm Michael Gotz laut Janßen das "Edlbäcker"-Anwesen, 1867 Josef Gotz die spätere Bäckerei Aschenbrenner an der Kirchgasse (heute Modegeschäft) und 1883 Johann Gotz die heutige Bäckerei Gotz. Er war Ururgroßvater des heutigen Noch-Bäckerei-Besitzers Josef Niedermaier.Neuer Titel